Deutschlands Schicksalsspiele: Der steinige Weg zur WM 2026

Deutschlands Schicksalsspiele: Der steinige Weg zur WM 2026

Für die deutsche Fußballnationalmannschaft stehen entscheidende Wochen bevor. In den kommenden WM-Qualifikationsspielen im Oktober gegen Luxemburg und Nordirland muss das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann dringend punkten, um den Kurs Richtung Weltmeisterschaft 2026 in Nordamerika zu korrigieren. Nach einem enttäuschenden Start in die Qualifikation steht die Mannschaft unter erheblichem Druck.

Die Ausgangslage: Deutschland unter Zugzwang

Der viermalige Weltmeister hat einen schwierigen Auftakt in die Qualifikationsrunde hinter sich. Aus den ersten Spielen, darunter eine schmerzhafte 2:1-Niederlage gegen die Slowakei, konnte kein Sieg errungen werden. Aktuell belegt Deutschland nur den dritten Platz in der Gruppe A, was die direkte Qualifikation ernsthaft gefährdet. Mittelfeldspieler Nadiem Amiri vom 1. FSV Mainz 05 fasste die Situation treffend zusammen: „Jeder erwartet von uns, dass wir jeden Gegner mit 5:0 oder 6:0 schlagen, aber das ist nicht mehr möglich. Die Zeiten haben sich einfach geändert. Jeder kann gut verteidigen und mithalten.“ Die kommenden Partien sind daher nicht nur Pflichtsiege, sondern auch entscheidend, um das Vertrauen vor den finalen Runden wiederherzustellen.

Der Kader: Nagelsmanns Mischung aus Erfahrung und frischem Wind

Bundestrainer Julian Nagelsmann setzt bei seiner Kadernominierung vorwiegend auf Spieler aus der Bundesliga. Eine Ausnahme bilden Florian Wirtz und Nick Woltemade, die kürzlich in die Premier League gewechselt sind. Besonders stark vertreten ist der FC Bayern München mit Alexander Nübel, Jonathan Tah, Leon Goretzka, Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlović und Serge Gnabry.

Erfreulich ist die Rückkehr von Ridle Baku nach längerer Abwesenheit, während Nico Schlotterbeck und Nathaniel Brown aufgrund starker Leistungen in ihren Vereinen ebenfalls wieder dabei sind. Auch Jonathan Burkardt von Eintracht Frankfurt hat sich mit guten Saisonleistungen einen Platz im Aufgebot verdient. Prominente Abwesende sind hingegen Leroy Sané, der zum zweiten Mal in Folge nicht nominiert wurde, und der verletzte Antonio Rüdiger. Nagelsmanns Ziel bleibt es, eine ausgewogene Balance zwischen erfahrenen Kräften und aufstrebenden Talenten zu finden, um eine schlagkräftige Mannschaft für die WM 2026 zu formen.

Die Personalie Neuer: Rückkehr zur Nationalmannschaft?

Während die Mannschaft um die Qualifikation kämpft, sorgt Torwartlegende Manuel Neuer für Schlagzeilen. Dank seiner überragenden Form beim FC Bayern München plant der Verein, im Dezember Gespräche über eine Vertragsverlängerung zu führen, die ihn möglicherweise bis über seinen 40. Geburtstag hinaus an den Klub binden könnte. Sein aktueller Vertrag läuft zum Saisonende aus.

Diese Entwicklung hat die öffentliche Debatte über eine sensationelle Rückkehr in die Nationalmannschaft für die WM 2026 neu entfacht, zumal die aktuelle Nummer eins, Marc-André ter Stegen, mit einer langwierigen Verletzung ausfällt. Matthias Sammer, ehemaliger DFB-Sportdirektor, befeuerte die Spekulationen mit der Aussage: „Wenn wir es uns leisten können, auf unsere Besten zu verzichten, dann sollten wir den WM-Titel auch nicht wegwerfen.“ Eine Vertragsverlängerung Neuers bei den Bayern hätte zudem direkte Konsequenzen für die Zukunft von Alexander Nübel, der derzeit an den VfB Stuttgart ausgeliehen ist. Ein permanenter Verkauf Nübels im Sommer gilt in diesem Fall als wahrscheinlich.

Die anstehenden Termine der Nationalmannschaft

Um das Ruder herumzureißen, muss Deutschland in den folgenden Spielen überzeugen:

  • Deutschland vs. Luxemburg: Freitag, 10. Oktober, 20:45 Uhr (PreZero Arena, Sinsheim)

  • Nordirland vs. Deutschland: Montag, 13. Oktober, 20:45 Uhr (Windsor Park, Belfast)

  • Luxemburg vs. Deutschland: Freitag, 14. November, 21:45 Uhr (Stade de Luxembourg, Luxemburg)

  • Deutschland vs. Slowakei: Montag, 17. November, 21:45 Uhr (Red Bull Arena, Leipzig)

Die gute Nachricht ist, dass Deutschland das Schicksal größtenteils in der eigenen Hand hat. Besonders das letzte Spiel gegen den direkten Konkurrenten Slowakei wird voraussichtlich über den Gruppensieg entscheiden. Nur der Erstplatzierte qualifiziert sich direkt für die Weltmeisterschaft, während der Zweitplatzierte den unsicheren Weg über die Play-offs im März 2026 gehen muss.